Die Sprache der Symbole ist die Sprache der Seele.
Werk "woher komme ich?"
Die für den forschenden Verstand nicht zu beantwortende Frage nach unserem Woher ist und bleibt gleichwohl eine immer wieder gestellte. Doch eine rein theoretisch philosophische oder auch theologische Herangehensweise bleibt hier letztlich Gedankenspiel, Hypothese, bestenfalls Ahnung. Wir können nicht hinüberdenken und hinüberschauen in die Spähre, aus der wir feinstofflich kommen. Wenn wir trotzdem unser Herkommen aus dem Feinstofflichen anerkennen, leisten wir schon viel und halten die Tür ein Stück weit offen für den Blick und das Interesse auf die andere Hälfte unseres menschlichen Seins – die seelisch-geistige. Da es sich hier nicht um ein naturwissenschaftliches Gebiet handelt, müssen wir in anderen Regionen schürfen. In Dichtung und Mystik z. B. kommen wir u. a. durch Werke von R. M. Rilke oder Dschelaleddin Rumi in Berührung mit "Gesängen", die von der feinstofflichen oder jenseitigen Welt sprechen und zeugen. In "Der Schauende" von R. M. Rilke geht ein Vers so: "… wie ist das klein, womit wir ringen – was mit uns ringt, wie ist das groß". Ich meine, dass auch die bildende Kunst Werke hervorgebracht hat und bringt, die den Menschen Wegzeichen und Stärkung sein können. Hier sind symbolische Darstellungen zumeist hilfreich, da der rationale Verstand weniger dominieren kann – denn Empfindungen, ausgelöst durch Symbole, gelangen direkt ins Herz und in die Seele. Voraussetzung für diese Wirk-Möglichkeit ist natürlich, dass das jeweils betrachtete Kunstwerk ein tiefes oder hohes Geheimnis birgt. |
Wenn wir nun unter diesen Gesichtspunkten die Skulptur "woher komme ich?" betrachten, weist schon der Titel auf ein Gebiet jenseits unseres irdischen Lebens hin. Und weiter: … hohen Hauptes Transparenz … goldumgürtet die Mitte |
… Beine leichter Erdenschwere Eine Mahnung also, nicht zu sehr verhaftet zu sein und zu bleiben mit allem Irdischen. Das meinen die langen, schlanken Beine leichter Erdenschwere. Die schwarze Steinplatte mit Krakelee ist unsere "Spielwiese", unser Lebens- und Entwicklungsraum, auf dem wir Gut und Böse begegnen und auf dem wir fest und gut gegründet zu bestehen haben. |